Nun droht in Dresden, 3. Liga, ein neuer Fall von gnadenloser Traditionsvernichtung. Das Rudolf-Harbig-Stadion soll künftig Glücksgas-Stadion heißen. Der bayerische Energie-Versorger wurde von Vermarkter Sportfive für fünf Jahre an Land gezogen, im Auftrag der Stadt. Dynamo hat als Mieter damit nichts zu tun, doch die Fans laufen Sturm. In Leserbriefen werden sogar Vorbehalte geäußert, dass der Name nur den Zulauf von Rechten fördere, weil er düstere Erinnerungen an die Judenvernichtung wecke. Noch sind die Verträge nicht unterschrieben und die Stadt gibt immerhin zu, der Name sei "unglücklich gewählt“. So stellen sie sich im Rathaus dieser Tage die Frage, die in Wikileaks-Zeiten en vogue ist: Darf alles sein, was möglich ist?
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