Der Mannheimer Morgen schreibt Folgendes:
Thomas Weiß außer Lebensgefahr
(07.05.2007) Auch einen Tag nach dem Derby-Erfolg gegen den SV Waldhof wollte beim VfR Mannheim keine richtige Freude über den Spielausgang aufkommen. Die schwere Verletzung von Torhüter Thomas Weiß, der sich bei einem Zusammenprall mit dem Waldhöfer René Schwall mehrere Kopfverletzungen zuzog, sorgte im VfR-Lager, aber auch beim SV Waldhof für Bestürzung. Die gute Nachricht: Weiß, der auf der Intensivstation des Mannheimer Klinikums in einem künstlichen Koma liegt, ist mittlerweile außer Lebensgefahr, eine Gehirnverletzung kann ausgeschlossen werden. Der junge VfR-Keeper hat sich allerdings Ober- und Unterkiefer, Jochbein sowie Nase gebrochen und wird, so glaubt jedenfalls VfR-Trainer Rainer Ulrich, "vermutlich nie wieder Fußball spielen können".
Was war geschehen? In der 26. Minute des Derbys dringt der Waldhöfer Schwall von links in den Strafraum ein. Weiß stürmt aus dem Tor heraus, will klären - und stößt mit Schwall zusammen. Eine Allerwelts-Situation, wie sie im Fußball immer wieder vorkommt. Jetzt aber mit fatalem Ausgang: Im Fallen und mit voller Wucht prallt Weiß mit dem Gesicht gegen das angezogene Knie des SVW-Spielers, der zunächst gar nicht realisieren kann, was sich soeben zugetragen hat. "Im ersten Moment habe ich das gar nicht so wahrgenommen. Ich bin zu ihm hin und habe mich entschuldigt. Als die Sanitäter mit der Trage kamen, war Thomas blutüberströmt, die Augen wirkten wie weggetreten."
Schwall selbst erkundigte sich direkt nach Spielende über den Gesundheitszustand seines Sportkameraden und verursachte am Sonntag, wohl noch geschockt von den Vorfällen, einen leichten Verkehrsunfall. In den Stadionkatakomben wurde Weiß sofort notärztlich versorgt und anschließend ins Krankenhaus eingeliefert, wo Angehörige und Mitspieler bis in die Nacht hinein verharrten.
Geschockt zeigte sich gestern auch VfR-Präsident Ralf Auer: "Unsere Gedanken sind bei Thomas und seinen Angehörigen. Wir alle hoffen, dass er sich schnellstmöglich wieder erholt. So wichtig die drei Punkte für uns auch waren - der Sport rückt da total in den Hintergrund."
Weiß selbst konnte wegen starker Schwellungen bis jetzt noch nicht operiert werden und liegt weiter auf der Intensivstation des Klinikums. Im Verlauf der Woche soll der Torwart in die Oggersheimer Unfallklinik verlegt werden. Besonders tragisch: Weiß hatte am Samstag seinen 23. Geburtstag und wollte nach dem Spiel mit der Mannschaft feiern gehen. Doch das Schicksal entschied anders.
Wenigstens ist es unabsichtlich passiert und nicht bei einem Kahnschen Kung-Fu-Angriff oder wie am Sonntag von Simunic in Berlin....
Spieler, die so etwas mehrfach absichtlich machen, gehören gesperrt!
„Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
Georg Christoph Lichtenberg