von CrazyHorse » 24.07.2008, 7:47
Ein schwieriges und heikles Thema. Als erstes darf man nicht alle über einen Kamm scheren. Die Situation in Aue ist ganz anders als in Dresden. Daher kann ich ich die Wut der Vereinsvertreter von Erzgebirge Aue auch verstehen.
Ich selber habe 4 Jahre in Dresden gelebt und bin in dieser Zeit oft zu Dynamo gegangen. Man muß die Situation vor Ort schon kennen, um sich ein richtiges Urteil bilden zu können. Das Problem der gewaltätigen Fans in den Griff zu bekommen ist nicht einfach. Der Verein Dynamo Dresden ist seit Jahren nur damit beschäftigt, die finanziellen Probleme zu bewältigen. Zudem hat Dynamo einfach eine riesige Fanschar, die schwer zu überschauen ist. Die meisten Fans sind eigentlich friedlich, vor allem die Fanclubs, die vom Verein anerkannt sind. Die Gewalt geht zum größten Teil von den Randbereichen aus. Das sind oft Leute, die in keinem Fanclub sind oder sich nur losen Grupierungen angeschlossen haben. Die kommen nicht zu jedem Spiel und tauchen nur auf, wenn etwas los ist oder etwas vereinbart wurde. An die kommt man nur schwer ran. Mit einfachen Parolen, wie den Verein mal hart zu bestrafen, bringen da gar nichts. Das geht den Gewalttätern am Allerwertesten vorbei.
Ob der Umbau des Stadion die Situation verbessern wird, mag ich nicht sagen. Die meisten Krawalle spielten sich außerhalb des Stadions ab. Zudem habe ich schon ein paarmal erlebt, dass die Leute, die Krawall gemacht haben, gar nicht beim Spiel dabei waren.
Das Problem ist da und man muß es richtig anpacken. Das ist nicht so einfach, wie es sich manche denken. Ich selber weiß auch kein Patentrezept.
Der Herr Ziegler vom FC Bayern hat es auf jeden Fall falsch angepackt. Er hätte sich in aller Ruhe mit den Ostvereinen in Verbindung setzen müssen und mit ihnen das Sicherheitsproblem zu besprechen. Stattdessen hat er gleich Panik geschoben. Das ist absolut kontraproduktiv.
Gruß CrazyHorse