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Tolga Öngören bleibt der Bundesliga erhalten und wird neuer Cheftrainer bei der EnBW Ludwigsburg, wo er die Nachfolge des Anfang Mai entlassenen Rick Stafford antritt.
Ølli hat geschrieben:Ich hab soooooooooooo Kopfschmerzen ....
Oldenburg nach Basketballspiel im Ausnahmezustand
OLDENBURG (dpa-AFX) - Als Predrag Krunic eineinhalb Stunden nach Spielende
die EWE-Arena verlassen wollte, traute er seinen Augen kaum. Noch immer feierten
und tanzten Hunderte Fans der EWE Baskets Oldenburg vor der Halle und ließen den
Vater des Oldenburger Basketball-Märchens hochleben. "Meistertrainer,
Meistertrainer" hallte es durch die Nacht - und dann huschte selbst dem sonst
immer so beherrscht und unterkühlt wirkenden Bosnier ein Lächeln über sein
Gesicht. "Das ist der Höhepunkt meiner Trainerkarriere", sagte Krunic, nachdem
er mit den Niedersachsen am Donnerstagabend in einem Hitchcock-Krimi die Telekom
Baskets Bonn im fünften und entscheidenden Spiel mit 71:70 besiegt und erstmals
die deutsche Basketball-Meisterschaft nach Oldenburg geholt hatte.
Mit seiner kleinen Tochter an der Hand bahnte sich der 41-Jährige den Weg
durch die jubelnde Menge. Krunic genoss diesen besonderen Moment in vollen
Zügen. Er klatschte hier Hände ab, umarmte dort glückliche Anhänger. Endlich
fiel auch von ihm sämtlicher Druck dieser verrückten Endspielserie ab.
"Predrag ist der Vater des Erfolges. Er ist ein Perfektionist, der 26
Stunden am Tag über Basketball nachdenkt", lobte Oldenburgs Geschäftsführer
Hermann Schüller. Der starke Mann bei den Baskets meldete sich bereits
unmittelbar nach dem Schlusspfiff standesgemäß mit "Deutscher Meister hier" am
Handy. "Jetzt wird bis Freitagnacht durchgefeiert."
Die Spieler setzten die Ansage ihres Chefs umgehend in die Tat um und
tanzten mit ihren Anhängern durch die Nacht - Oldenburg versank im
Ausnahmezustand. Mit einer dramatischen Aufholjagd hatten sich die Norddeutschen
in den Schlusssekunden den Titel geschnappt. "Respekt vor dieser
Energieleistung. Oldenburg ist ein würdiger Meister", sagte Bundestrainer Dirk
Bauermann. Noch 20 Sekunden vor dem Ende hatte Bonn mit drei Zählern geführt und
Ballbesitz. Doch dann versagten den Rheinländern wieder einmal die Nerven. "Wir
haben die Meisterschaft heute verschenkt", sagte ein völlig konsternierter
Michael Koch.
Dem Bonner Trainer gingen auch lange nach Spielschluss noch jene
Schlusssekunden durch den Kopf, die seinem Team den langersehnten ersten Titel
der Vereinsgeschichte gekostet hatten. Statt die erste Meisterschaft zu feiern,
verließen die Bonner bei ihrer fünften Finalteilnahme zum fünften Mal als
Verlierer das Parkett - der Makel des Ewigen Zweiten haftet ihnen weiter an.
"Wir sind sehr enttäuscht, doch wir werden wieder aufstehen und es erneut
versuchen", meinte Koch trotzig.
Während seine Akteure mit hängenden Köpfen und leeren Blicken vom Ort des
Grauens flüchteten, lief um sie herum der Oldenburger Party-Marathon
auf Hochtouren. Nach einer langen Nacht steht am Freitagnachmittag der Empfang
im Oldenburger Rathaus auf dem Programm. Doch schon danach beginnt für die
Verantwortlichen wieder die Arbeit. Als Meister werden die Baskets in der
kommenden Saison in der Euroleague spielen, doch die EWE Arena erfüllt die
Anforderungen dafür nicht. Als Ausweichort kommen der Bremer AWD-Dome und die
alte Weser-Ems-Halle infrage. Diese müsste jedoch noch aufwendig umgebaut
werden.
"Wir haben großes Interesse daran, das der deutsche Meister auch in der
Euroleague spielt und werden Oldenburg in jeder Hinsicht unterstützen", sagte
BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. Baskets-Boss Schüller hatte dafür am Donnerstag
noch keinen Gedanken übrig. "Jetzt genießen wir diesen besonderen Moment und
dann werden wir auch dafür eine Lösung finden." Sprach's und mischte sich wieder
unter die jubelnde Menge, in der er auch Krunic noch munter mitmischte./DP/fn
-- Von Lars Reinefeld und Volker Gundrum, dpa --
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