[Sammelthread] Bundestagswahl 2009

[Rinderwahn]

Ich wusste der Fred wird gut. Jetzt hol ich mir das Popcorn und ihr macht schön weiter

[blaublütig]

wo du die gefahren siehst und wie du die linke beschreibst, verehrter moeless, sagt allerdings mehr über dich aus als über die linke!
hanebüchener quatsch, alleine das wort kommunisten - ich glaube, du hast zu viele rotesocken-kampagnen über dich ergehen lassen...
aber na ja, jeder hat so seine mission.

Gerade das Wort Kommunisten im Zusammenhang mit der Linken hat Berechtigung. Auch ich ordne die Linke (noch) eher dem kommunstischen als dem sozialistischen Lager zu (da ist mir noch zuviel DDR-Mief drin). Mir als Nachkriegskind ist alles was sich rechts- oder linksaußen bewegt äußerst suspekt.
Solange die KPF in der Partei die Linke veankert bleibt (die dafür eintritt, dass in der Partei kommunistische Positionen präsent bleiben) ist diese Partei für mich nicht wählbar, da längst noch nicht demokratisch. Das ist kein hanebüchener Quatsch, das sind Tatsachen.

Ab von Politik
Eisern

[Rinderwahn]

Da fällt mir ein: Moe, Du darfst ja jetzt wählen.

[Woiza]

Das Thema mit der Linken ist so eine Sache. Natürlich ist in ihr die PDS (und damit die Nachfolgepartei der SED) aufgegangen. Genauso kann man aber auch der CDU und der FDP vorwerfen, dass sie nicht nur die damaligen Blockparteien geschluckt haben, sondern 1948 auch viele Mitglieder der NSDAP aufgenommen haben.
Das Phänomen der Linken ist daher auch recht einfach zu erklären, im Osten sind sie eine Volkspartei, ob es nun daran liegt, dass manche einfach wieder den alten Stiefel wählen (weil früher war ja alles besser) oder aber weil sie der Meinung sind, dass die Linke mit Ihrer Vergangenheit offen umgegangen und aufgearbeitet haben oder ganz andere Gründe möchte ich nicht beurteilen. Ich persönlich sehe in der Zukunft die Linke im Osten nicht unter 20 % fallen.
Im Westen ist es anders, hier hat die Linke in den meißten Ländern wahrscheinlich kaum die Möglichkeit über 5 - 10 % zu kommen. Das Saarland bildet hier natürlich über den Oskar-Faktor eine Ausnahme. Auf Länder-Ebene sind nunmal thematisch gesehen, die Parteien der Linken und der SPD nicht wirklich weit auseinander.
Auf Bundesebene sieht dies wiederum ganz anderst aus. Hier spielen natürlich auch die ganzen angekrazten Egos eine Rolle. Es wird zwar mittlerweile auch von einer Annäherung auf Bundesebene die Rede, von der sehe ich aber zumindest für diese Bundestagswahl noch keine Chance. Dafür hat die Linke in manchen Positionen einfach noch zu extreme Positionen. Außerdem haben es auf Bundesebene auch beide Parteien ausgeschlossen.
Sollte also Schwarz/Gelb nicht kommen, wird die große Koalition weitergeführt, da ich auch zwischen der FDP und den Grünen nicht wirklich eine Basis für einen Konsens sehe. Und bei dem Schmusewahlkampf der da gerade geführt wird, deutet doch vieles darauf hin, dass dieser Plan B recht wahrscheinlich ist.

[Prytzgyl]

Kostenlos Musik runterladen, Urheberrecht unterwandern und möglichst schnell die Wahlkampfkostenerstattung einstreichen um den eigenen Posten finanziert zu bekommen. Tolles Programm. Hört sich für mich eher nach Spät-Pubertät an. Anti ist cool - wer braucht schon Lösungen für dringende Probleme? Eine weitere unwählbare Partei.

Wenigstens haben Sie den "Rechtsextremen" Bodo Thiesen mittlerweile "entfernt". Trotzdem bietet sich hier ein hervorragender Nährboden für radikales Gedankengut. Den liberalen Ansatz nehme ich der Piratenpartei nicht ab.

[Woiza]

Das ist aber auch etwas flach über einige Punkte hinweggegangen. Es geht um eine Neufassung des Urheberrechts mit dem Recht der Privatkopie, genauso wie über eine Neuregelung der GEZ-Gebühren (oder kannst Du mir erklären warum man für PC's GEZ zahlen muss?). Nebenbei die Unterwanderung unserer Grundrechte, wie zum Beispiel der Aufbau einer Zensurinfrastruktur, Biometrische Pässe, Vorratsdatenspeicherung etc.
Ich weiß auch dass es noch andere wichtige Probleme (z.B. Wirtschaftskrise) in Deutschland gibt, und ich finde es gut, dass die Piraten es nicht mal versuchen hierfür eine Lösung auf die schnelle zu finden, da sie sich in diesem Themenspektrum (noch) nicht auskennen.
Den Nährboden für radikales Gedankengut und noch andere Randgruppen bietet eine Partei, welche die etablierten Parteien auf ganzer Front über ein neues Thema angreift immer.

Ich habe erst derletzt darüber einen Bericht gelesen (muss ihn nochmal raussuchen), in dem ein Politologe auch auf diese Gefahr hingewiesen hat. Da wurden als Beispiel auch die Grünen aufgegriffen, bei denen es am Anfang auch Gruppierungen gab, die über diese Partei z.B. eine Legalisierung von 6 zwischen Erwachsenen und Kindern wollten. Diese Gruppierungen und radikalen Randgruppen muss man natürlich schnell und zügig aussieben, bevor man von selbigen unterwandert wird. Und wenn dies klappt, dann hat die Partei auch eine Chance. Mittlerweile ist schließlich aus den Grünen auch ein wählbarer Haufen geworden. Hätte allerdings jeder am Anfang gesagt, ne, solche Leute kann man nicht wählen, dann würde es die Grünen heute wahrscheinlich auch nicht geben. Vor diesem Hintergrund ist natürlich auch die Wahlkampfkostenerstattung wichtig. Schließlich kostet so ein Wahlkampf auch richtig viel Geld.

[Prytzgyl]

Für mich sind das wieder einmal nicht realisierbare Spinnereien. -zensiert- Auch bin ich gerade nicht "flach" darüber hinweg gegangen sondern habe für mich markante Punkte herausgegriffen. Habe weder Zeit noch die Lust hier das gesamte Wahlprogramm auseinander zu nehmen.

[blauesmiststueck]

Hast Du schlechte Laune?

[Prytzgyl]

Hast Du schlechte Laune?

Nein, eigentlich überhaupt nicht. Habe mich nur an dem Ausdruck "flach" ein wenig gestört - jedoch nicht nachhaltiges.

EDIT: Habe den Beitrag entschärft.

[Woiza]

Das flach von mir war von mir auch falsch gewählt, ich wollte eigentlich was anderes schreiben, aber das richtige Wort ist mir nicht eingefallen. Eigentlich wollte ich daher auch das flach in "" setzen um es etwas zu entkräften, aber das ging dann leider im Eifer des Gefechts unter.

[Moeless]

Das Thema mit der Linken ist so eine Sache. Natürlich ist in ihr die PDS (und damit die Nachfolgepartei der SED) aufgegangen. Genauso kann man aber auch der CDU und der FDP vorwerfen, dass sie nicht nur die damaligen Blockparteien geschluckt haben, sondern 1948 auch viele Mitglieder der NSDAP aufgenommen haben.

Dieser Vergleich hinkt gewaltig. Adenauer und co. waren zwar in der NSDAP, aber nicht in Führungspositionen wie beispielsweise ein Gregor Gysi bei der SED. Das Ziel der CDU und FDP waren ja der Aufbau einer demokratischen Republik. Die NSDAP exisiterte nicht mehr. Die Linke verfolgt ja weiter Ziele der SED und ist der Partei sehr ähnlich, bzw. es ist ja noch dieselbe Partei. Wie richtig erkannt wurde, hat die Linke ja schließlich auch das gesamte Parteivermögen der SED geerbt (geschätzte 1,6 Mrd. Euro).

[Woiza]

Bzgl. des Parteivermögens der SED habe ich einen interessanten Artikel bei Wikipedia gefunden. Ich muss aber auch gleich dazu sagen, dass ich mich in dem Themengebiet nicht wirklich auskenne, und daher die 100 %ige Richtigkeit des Artikels nicht bestätigen kann. Aber wie es aussieht kann auch hier sich keine Partei freisprechen, welche in der DDR vertreten war.
Bzgl. Gysi habe ich nach etwas googeln und in Wikipedia suchen nur gefunden, dass er 1989 das erste mal in der Öffentlichkeit aufgefallen ist. Und das war bei der Arbeit an einer Überarbeitung des Reisegesetztes und auf Kundgebungen ein neues Wahlrecht und ein Verfassungsgericht.

Übrigens noch kurz was zur Piratenpartei:
Nach eigenen Angaben haben die Piraten mittlerweile über 7200 Mitglieder und dürfte somit direkt hinter den Grünen als sechstgrößte Partei Deutschlands kommen.

[Prytzgyl]

So, der Wahl-o-mat ist online. Die Ergebnisse werden bei mir von Wahl zu Wahl erschreckender. Werde abwer immerhin die Nummer 2 in meiner Liste wählen.

http://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl ... in_app.php

[Moeless]

Ich hab ihn auch gerade ausprobiert. Zwar gab es nicht die meiste Übereinstimmung mit der Partei, die ich eigentlich wählen will, aber das Gesamtergebnis ist in Ordnung.

[Rotblaue_Geschichten]

Ich tu' mal Butter bei die Wahlomat-Fische:

1. Linke
2. Grüne
3. KPD (nur so aus Spaß hinzugefügt)
4. SPD
5. REP
6. FDP
7. CDU

Lafontaine wähle ich nicht, auch wenn ich sonst vor der Linken keinerlei ideologische/revisionistische/nachtragende Scheu habe daher wird es grün werden - Trittin ist zwar kein Sympathieträger, geht aber dahin, wo's weh tut. Von der "green economy"-Idee oder dem "new green deal" halte ich zudem ziemlich viel, das hat Potenzial, auch weil die Deutschen damit nicht erst jetzt anfangen sondern das schon jahrelang betreiben und damit einen gewissen Vorteil haben sollten.

Bemerkenswert: ich sollte eher REP wählen als CDU, das finde ich ziemlich hardcore... Im übrigen gibt es Fragen, die zu monodimensional gestellt sind: natürlich halte ich den Afghanistan-Einsatz für in seiner jetzigen Form beendenswürdig, aber das ist "sofort" absolut utopisch, dass ich da natürlich nein angekreuzt habe.
Rein standespolitisch betrachtet sollte ich übrigens FDP wählen, was für mich in etwa so unmöglich ist wie Nazi-Parteien meine Stimme zu geben.