Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und somit droht auch der nächste Weihnachtsputz. Genau wie der Osterputz sorgt die Reinigungsaktion im großen Stil meist für Stress, Unfrieden und noch mehr Unordnung.
Plätzchen backen, Geschenke kaufen, Wohnung dekorieren, Adventsveranstaltungen besuchen - die angeblich so besinnliche Weihnachtszeit ist eigentlich die stressreichste Phase des Jahres. Da kann es schon passieren, dass die eigenen vier Wände nicht aussehen wie die gemütliche Weihnachtswerkstatt von Santa Claus, sondern eher wie die Behausung von Knecht Rupprecht.
Aber Unordnung ist in der vorweihnachtlichen Zeit und besonders an den Weihnachtsfeiertagen gänzlich unerwünscht. Man will doch nicht bei den obligatorischen Familienfeiern vor den selten gesehenen, meist nicht allzu beliebten Tanten, Großneffen und Schwippschwagern Unzulänglichkeiten punkto Hygiene- und Ordnungs-Mangement zugeben.
Deshalb nimmt die vorprogrammierte Katastrophe ihren Lauf: Kurz vor dem weihnachtlichen Fest ruft das Familienoberhaupt, sprich Mutter, auf zur kollektiven Großputzaktion, um "das Haus mal von oben bis unten auf Hochglanz zu bringen".
Und somit wären wir beim unlösbaren Problem: Man kann eine Behausung nicht binnen weniger Tag grundsauber machen - und schon gar nicht mit der ganzen Familie!
Bei der Arbeitsverteilung entstehen bereits die ersten Unmutsäußerungen der Kinder, Kind eins will lieber Weihnachtsmärchen im Fernsehen gucken, Kind zwei findet "putzen voll uncool". Man kann sich vorstellen, wie gründlich das Putzergebnis ausfallen wird.
Aber wie sieht's mit den putzerischen Fähigkeiten des Gatten der fleißigen Hausfrau aus? Er will das ganze "mal richtig angehen". Sprich: Anstatt im Wohnzimmer Staub zu wischen, den Boden zu saugen und die Kissen aufzuschütteln beginnt der Mann des Hauses im Putzkittel nun den ganzen Inhalt des XXL-Wohnzimmer-Einbauschranks herauszuräumen um "mal auszumisten, was raus muss". Somit stapelt sich Krimskrams in Massen im Wohnzimmer, keiner weiß wohin mit dem Unrat und Mutter beginnt, gar nicht mehr so "froh und munter" zu sein.
Was ist aber das Allerschlimmste, was man beim Weihnachtsputzvorhaben tun kann? Richtig, die Schwiegermutter einzuladen! Denn Sie stellt garantiert die ganze Wohnung auf den Kopf und Sie finden nichts mehr dort, wo es eigentlich mal war. Meistens interessieren sich (Schwieger)mütter zudem mehr für den Inhalt Ihrer Schubladen als für Bügeleisen, Wischmopp und Vorhänge waschen - lernt sie doch erst so ihre Familie "richtig" kennen.
Was kann aber die gestresste Frau mit multipler Überlastung in der vorweihnachtlichen Zeit machen, um nicht die Nerven vollends zu verlieren und dennoch Tante Erna, Onkel Gustav und Großcousine Henriette ein sauberes Heim stolz präsentieren zu können?
Die goldenen Weihnachtsputzregeln:
1. Waschen Sie die Vorhänge mindestens eine Woche vor Adventsbeginn und geben Sie ordentlich Gardinenweiß in die Waschmaschine - so bleiben die Fensterbehänge hoffentlich länger weiß.
2. Binden Sie Ihrem Haustier ein Staubtuch um den Bauch und schicken Sie es unter Regale und Kästen.
3. Bestechen Sie Ihre Kinder mit Androhung von Geschenksentzug, wenn Sie nicht Staub saugen wollen.
4. Schließen Sie alle Schranktüren und -laden ab, damit Ihr Mann nicht die Kästen ausräumen kann.
5. Besorgen Sie pro Familienmitglied einen großen Müllsack, in den Sie alle in der Wohnung verstreuten Gegenstände entsorgen können. Liefern Sie den Sack im Zimmer des jeweiligen Besitzers ab.
6. Erteilen Sie den Müttern und Schwiegermüttern Hausverbot - außer sie sind professionelle Putzfrauen.
7. Ihre Fenster gehören geputzt? Besorgen Sie sich doch Sprühschnee und verzieren damit die schmutzigen Fenster mit lustigen Weihnachtsmotiven.
8. Rufen Sie bei der Experten-Zentrale an und mieten Sie sich "Saubermänner": Putzmänner, die nur mit einem winzigen Lendenschurz dem Dreck auf die Pelle rücken, können bei der gestressten "Familienorganisatorin" ein wahrlich befriedigendes und entspanntes Wohlgefühl auslösen.
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