Einfach mal rauskopiert

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Einfach mal rauskopiert

Beitragvon Tom Hardt » 02.02.2006, 17:09

Habe ich soeben im Forum bei 1.FC Köln gefunden



Spielabbruch bei Affengeräuschen

Barcelona - Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird ihren Kampf gegen Rassismus verstärken und kündigt ein wesentlich schärferes Durchgreifen an.

"Es ist gut möglich, dass in Zukunft häufiger Spiele abgebrochen werden, wenn Vereine rassistische Äußerungen nicht unterbinden können", sagte Generaldirektor Lars-Christer Olsson am Rande der 2. Anti-Rassismus-Konferenz der Uefa in Barcelona.

Zunächst müsse aber das Berichtswesen in der Uefa verbessert werden. "Es geht nicht an, dass wir aus der Zeitung erfahren, was in einem Stadion alles vorgefallen ist, und in unseren offiziellen Berichten steht davon kein Wort", meinte Olsson.

Spielabbruch als letzte Möglichkeit

Der Spielabbruch ist aber erst die letzte aller Möglichkeiten. In seinem Redebeitrag vor knapp 300 Delegierten von Vereinen, Verbänden und des Projektes "FARE" (Football against Racisme in Europe) hatte Olsson betont, der Fußball müsse zunächst das Bewusstsein für die Existenz des Rassismus schärfen und dann versuchen, die Überzeugungen zu ändern.

Deshalb werde die Uefa Verbände und Klubs, die in ihre Tätigkeit Aufklärungsarbeit gegen Rassismus aufnehmen, finanziell unterstützen.

Olsson: "Es reicht nicht, nur Pressemitteilungen zu versenden. Die Sanktionen müssen härter werden. Und die Spieler müssen öffentlich auftreten und sich gegen jede Form des Rassismus, der Diskriminierung verwahren."

"Unwissenheit darf keine Ausrede sein"

Laut Olsson gibt es Bürger in Europa, die nicht wüssten, dass es Rassismus gibt, weil sie ihn nicht erlebt haben, aber: "Unwissenheit darf keine Ausrede sein."

Und der Uefa-Generaldirektor räumte auch mit einem anderen Vorurteil auf: "Rassismus-Befürworter sind nicht grundsätzlich dumm. Das sind manchmal ganz intelligente Leute."

Viele Vereine zu leichtfertig

Dass viele Vereine derzeit zu lax mit dem Rassismus-Problem umgehen, hatte in seinem Eingangs-Statement William Gaillard, der Kommunikationsdirektor der Uefa, betont.

"Wenn Hakenkreuz-Flaggen wehen und der Verein tut nichts dagegen mit dem Argument, das sei eine politische Meinungsäußerung und die gehe den Fußball nichts an, dann schäme ich mich dafür - nicht in meiner Funktion als Uefa-Angestellter, sondern als Fan des Fußballs."

Profis sollen Aufklärungsarbeit leisten

Der frühere Profi Paul Elliot meinte in seinem viel beachteten Statement: "Laut Paragraph 13 der europäischen Verträge hat jedermann das Recht auf einen rassismusfreien Arbeitsplatz. Die Vereine als Arbeitgeber sollten sich mehr darum kümmern."

Elliot regte an, jeder Profi solle pro Monat bei Amateurvereinen oder Jugendmannschaften fünf Stunden Sozialarbeit leisten, um über den Unsinn des Rassismus zu diskutieren. Elliot: "Diese Affengeräusche, diese Bananen - meine Familie hat sehr darunter gelitten."

Unterschriftenaktion im Europäischen Parlament

Der Europa-Abgeordnete Claude Moraes hat derweil, um der Uefa in ihrem Kampf Flankenschutz zu geben, eine "Erklärung gegen Rassismus im Fußball" ins Europäische Parlament eingebracht.

In ihr heißt es unter anderem, die Verbände, Ligen, Spieler, Spielergewerkschaften und Fanklubs sollten öffentliche Aktionen gegen den Rassismus unternehmen oder zumindest unterstützen.

Zur Annahme der Erklärung sind bis zum 1. März 350 Unterschriften nötig; 250 liegen vor. Vor allem die deutschen Abgeordneten im EU-Parlament glänzen dadurch, noch nicht unterschrieben zu haben. Offensichtlich interessiert sie das Problem nicht sonderlich ...
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